Hiphop hat eine neue Facette, Gebärdensprache und Lautsprache vereint im Rap. Der Gebärdensprachpoet Rolf Lanicca und der Mundartrapper Gaston schreiben ihre Songs gemeinsam und performen diese simultan. Aus zwei unterschiedlichen Sprachen und Kulturen wird so eine gemeinsame Kunstform. Unterstützt werden sie dabei von DJ Okay an den Plattenspielern und  Davide Godenzi am Bass.

Die eingängigen Texte regen zum Mitgebärden und Mitsingen an und bieten dem Zuschauer ein einzigartiges Erlebnis für Auge, Ohr, Hand und Herz.

Es war einmal ein Rolf. Der zog durchs Land und erfreute Gross und Klein mit seiner Poesie. Wo er auch hinkam staunten die Leute, denn er erzählte  seine Gedichte mit den Händen. Mal trug er fröhliche Gebärdensprach-Geschichten vor und die Leute lachten. Mal erschuf er unheimliche Welten, in die alle gespannt eintauchten. Und wenn er ganz guter Laune war, unterhielt er die Zuschauer mit Gebärden-Liedern, die er zum Besten gab.

Eines Tages stellte sich ihm die Fee Lilly in den Weg. Sie zeigte auf einen abwegigen Pfad und sagte: „Geh hier entlang und du findest dein Glück“. So machte der Rolf sich auf den Weg und nach einem mühseligen Aufstieg, traf er einen Wandergesellen an, der bitterlich weinte. Rolf hielt an und fragte: „Wo drückt der Schuh?“ „Ich bin der Sprechsänger Gaston und ich liebe meinen Beruf. Aber tagein tagaus muss ich alleine sprechsingen. Ich wünschte mir so sehr Weggenossen, die mit mir musizieren“. Darauf erwiderte Rolf: „Lass uns gemeinsam singen!“

So kam es, dass der Rolf und der Gaston sich ins stille Kämmerlein setzten, und die beiden gebärdeten und dichteten und gebaren immer dichtere Gebärden, bis sie vor lauter Gebärden nicht mehr ganz dicht waren.

So zogen sie zu zweit weiter, bis sie einen Plattenleger trafen, der stöhnte: „Immer muss ich meine Platten von Ort zu Ort selber tragen. Könnt ihr mir dabei helfen?“ Die beiden erwiderten: „Wir helfen dir gerne dein Gepäck zu tragen, aber dafür musst du für uns deine Platten auflegen, während wir singen“. Das musste sich der Plattenleger nicht zweimal überlegen und rief laut „Okay“.

Gebärdensprachpoet Rolf, Sprechsänger Gaston und Plattenleger Okay quartierten sich in einem alten Kellergemach ein, über dem der Saitenmann Davide hauste. Dort musizierten die drei fleissig weiter. Vor Freude wurden sie dabei immer lauter, sodass die Wände wackelten. Saitenmann Davide stieg hinab und staunte ob diesem Spektakel, das sich seinen Augen und Ohren bot. „So etwas ist mir schon lange nicht mehr bassiert“, sagte er und gesellte sich sogleich dieser lustigen Musikkapelle hinzu.

Seither ziehen sie zu viert durchs Land und erfreuen Aug und Ohr, und da sie nicht gestorben sind, musizieren sie noch immer.